Reiseblog und Outdoorblog von pearly-peach by Maria-Bernadette Inkmann. Reisen, Wandern, Grafitti, Städtetouren, Street Photography, Tierfotografie, Roadtrips und mehr.

Beeindruckt durch den ca. 12 Hektar „kleinen“ Zoologischen Garten in Bristol UK, hatten wir trotz des schlechten Wetters einen interessanten Nachmittag. Hier werden Besucher für Nachhaltigkeit, Meeresschutz und Tierschutz sensibilisiert.

 

1836 wurde der Zoologische Garten im Südwesten Englands eröffnet und zeigt mehr als 400 – teils gefährdeter Tierarten und seltene Baumarten in preisgekrönten Themengärten.

 


Lage/Anfahrt:

Adresse: Bristol Zoo Gardens, College Rd, Clifton, Bristol BS8 3HA, Vereinigtes Königreich 

Eine Bushaltestelle befindet sich direkt vor dem Eingang. Wer mit dem Fahrrad, Bus oder Zug anreist, bekommt einen Preisnachlass. Ebenso gibt es einen Zoo-Parkplatz.

 


Öffnungszeiten und Preise:

Täglich von 9:00 – 17:30 Uhr 

Der Zoo ist an 364 Tagen im Jahr geöffnet, nur Weihnachten können die Öffnungszeiten abweichen.

 

Preise/2019: Flexi Ticket Super-Saver Ticket
Erwachsene: 17.- £ 12.- £
Kinder (2 – 14 Jahre): 11.- £ 7.- £
Kinder (unter 2 Jahre): free free
Studenten/ Senioren über 65: 15.- £ 11.- £
Pfleger / Betreuungspersonen: free free

Parken (Zoo-Parkplatz): 3 £

 

Attraktionen

 

Es gibt an ausgewählten Freitagen das Friday Twilight Ticket.

Für einen Aufpreis von 7,50 £ kann man den Zoologischen Garten in Bristol (ohne das Gorilla Haus und die Twilight World) bis 22:00 besuchen und mit Live-Musik, Bier und BBQ genießen. Der Reiserabatt gilt nicht für diese Veranstaltung.

Jetzt wird es etwas kompliziert…

Man kann die Tickets online buchen und bis zu 25% sparen.

Mit dem Flexi Ticket kann man den Zoo jederzeit besuchen.

Mit dem Super-Saver Ticket nur an bestimmten Tagen. Dafür gibt es einen Ticket-Schlüssel, den man online abrufen kann. (Preisliste: Sommer 2019)

 

33% Ermäßigung für Radfahrer

(Wenn man einen Fahrradnachweis vorlegt, wie z.B. einen Fahrradhelm)

33% Ermäßigung bei Anreise mit dem Bus

(Das Busticket muss am selben Tag wie der Besuch im Bristol Zoo gültig sein)

 

 

Robben- und Pinguinküste

 

Zwei Pools enthalten 660.000 l Salzwasser mit Kieselstränden, Felsen, Wasserfällen und Wellen. Über Holzbrücken kann man durch das Gehege gehen. Hier leben südamerikanische Pelzrobben, afrikanische Pinguine, Inka-Seeschwalben und Eiderenten.

Man kann die Tiere nicht nur über Wasser beobachten sondern durch einen Tunnel auch unter Wasser. Das Gehege ist mit einem großen Netz überspannt.

Es war faszinierend wie schnell und wendig die kleinen Pinguine über unseren Köpfen schwammen und majestätisch die Robben ihre Bahnen zogen. Die Robben- und Pinguinküste wurde 1999 eröffnet und gehört mit zu den Highlights des Zoos.

Es gibt Bänke und man kann in aller Ruhe die Tiere beobachten. Die Inka-Seeschwalben saßen neben uns auf einem Stein oder zu unseren Füßen. Die kleine Kolonie Pinguine schaute uns dabei zu.

Neben Gorilla Island gehört die Robben- und Pinguinküste zu der Hauptattraktion im „Bristo Zoo Garden“.

 

Afrikanische Pinguine / Brillenpinguine

  • früher extrem zahlreich, heute als gefährdet eingestuft
  • ernährt sich hauptsächlich von Fisch und Tintenfisch
  • kommen nur an der Südwestküste Afrikas vor
  • vom Aussterben bedroht wegen Ölkatastrophen, Umweltverschmutzung und Nahrungsmangel

Erst Januar 2019 gab es wieder ein großes mysteriöses Massensterben. Ein Virus kann der Auslöser gewesen sein, wodurch hunderte tote Pinguine auf der kleinen Insel Halifax gefunden wurde.  

Außerdem waren vor 50 Jahren die Pinguine Opfer des Sardinensterbens geworden, so die Forscher der Lüderitz Marine Research auf ihrer Facebook-Seite.

Ebenso findet man immer wieder ölverschmutzte Tiere, die nicht immer gerettet werden können.

Zu Beginn des 19. Jahrhundert gab es ca. 4 Millionen, 1910 wurden nur noch 1,5 Millionen gezählt.

Die Gesamtbevölkerung sank 2000 auf 200.000 Tiere, 2010 auf 55.000 Tiere, so dass die afrikanischen Pinguine voraussichtlich 2026 laut Wikipedia ausgestorben sind.

Brillenpinguine sind sehr gesellige Tiere und bilden Bindungen fürs Leben.

(Quelle: Wikipedia)

 

Die Inka-Seeschwalben saßen neben uns auf einem Stein oder zu unseren Füßen und die kleine Kolonie Pinguine schauten uns dabei zu.

Inkaseeschwalbe

  • die Inkaseeschwalbe gilt seit 2004 als „potentiell gefährdet“
  • brütet an den Felsküsten von Peru und Nordchile

 

Eiderente

  • Die Eiderente kommt entlang der nördlichen Küsten von Europa, Nordamerika und Ostsibirien vor. Sie brütet von der Arktis

 

Gorilla Island

Ich war zutiefst beeindruckt und bin es immer noch! Wir traten in das Gebäude ein und wurden von einer netten Mitarbeiterin mit einem freundlichen „Hallo“ empfangen. Sie flüsterte: „Da kommt Jock“ und ihre Augen zeigten an die Decke.

Ich folgte Ihren Augen und bemerkte erst dann, dass ich irgendwie in einem „Glashaus“ stand. Über mir schritt auf einem Glasboden, stolz ein Silberrücken vorbei.

Einerseits war ich erschrocken über diese Nähe, anderseits wurden die Perspektiven scheinbar vertauscht und ich fühlte mich wie in einem Käfig. Er schaute durch den Glasboden auf mich hinunter und ging weiter.

Silberrücken Jock, ist einer von sieben westlichen Flachlandgorillas, lebt mit seiner Familie in diesem Innenhaus mit einem Ausgang zu einer großen Insel. Eine wahre Meisterleistung, die dieser Zoo geschaffen hat.

 

Twilight Zone

Eigentlich befindet sich die Twilight World mit den Fruchtfledermäusen und den roten Pandas in der Nähe des Eingangs.

Eine Karte mit Lageplan bekommt man Eingang.

Das Besondere auf diesem Plan sind nicht nur die Fütterungszeiten, sondern auch die „Talks“. Zu diesen „Talk-Zeiten“ steht ein Mitarbeiter zur Verfügung und erklärt den Besuchern Besonderheiten der Tiere und beantwortet Fragen.

Fruchtfledermaus Die Livingstones Fruchtfledermaus ist die größte und seltenste Fledermaus aller komorischen Arten

Vor der Twilight Word ist das Gehege der Livingstones Fruchtfledermaus. Sie ist tag- und nachtaktiv und  ich kenne sie eigentlich unter den Namen (Comoro-) Flughund.

Diese possierlichen Tiere ernähren sich von Früchten, Pollen, Nektar u.s.w.  

Das ist die größte und seltenste Fledermaus aller komorischen Arten und durch die Zerstörung der Wälder durch Rodung, tropische Wirbelstürme und Monokulturen finden die Flughunde keine Schlafplätze und Nahrung mehr.

Durch Zuchtprogramme versucht man diese Art vorm Aussterben zu bewahre. Laut Durrell Wildlife Conservation Trust könnte die Livingstones Fruchtfledermaus innerhalb weniger Jahre ausgestorben sein.

Der Zoologische Garten in Bristol und der Durrell Wildlife Conservation Trust tauschen männliche Fledermäuse aus, um so die genetische Vielfalt zu erhalten.

(Quelle: Wikipedia)

 

Insekten- und Reptilienhaus und Aquarium

Im Reptilienhaus mit Insekten- und Schmetterlingshaus kann man bei teils tropischer Hitze eine Vielzahl von Reptilien und Amphibien in allen Formen, Größen und Farben beobachten.  

Hier findet man unter anderem „Afrikanische Pfannkuchenschildkröten, gelbköpfige Geckos, Zwergkrokodile und gefährdete Laubfrösche. Hier werden ideale Brutbedingungen geschaffen, um die am stärksten gefährdeten Arten vor dem Aussterben zu bewahren.   

Beeindruckend war auch wieder ein Plexiglas-Tunnel. Fische gleiteten über unsere Köpfe hinweg und das Sonnenlicht brach sich in dem Grün der Pflanzen.

 

 

Das war nur ein kleiner Einblick in den fünftältesten Zoo der Welt. Der Bristol-Zoo unterstützt weltweit Bildungs-, Zucht-, und Naturschutzprogramme.

In vielen Zoos wird ein erheblicher Beitrag zum Artenschutz geleistet. Weltweit sind über 13.200 Tierarten bedroht. Leider ist es mittlerweile so, dass man Arten nur vor dem Aussterben schützen kann, indem man sie in Tiergehegen hält, verpaart und die Nachkommen wieder auswildert.

Vor allem werden hier viele Kinder und Erwachsene an Umwelt- und Artenschutz herangeführt. Wichtig ist der respektvolle Umgang mit der Natur & Umwelt und das haben viele Menschen weltweit vergessen!

 

Es gibt in Deutschland ca. 200 Zoos die im Verband der zoologischen Gärten e.V. organisiert sind.

Hier hat man einen Einblick, auf das was „hinter den Kulissen“ geschieht. Zusätzlich gibt es, so teilte es der Verband mit, etwa 500 öffentliche Wildtierhaltungen, von denen 400 nach den Richtlinien der EU als Zoos gelten.

Natürlich kann kein Tier in Gefangenschaft so leben wie der freien Wildbahn, aber leider werden durch die Zerstörung der Regenwälder immer mehr Lebensräume zerstört. Ich denke jeder sollte sich selbst von der Haltung der Tiere überzeugen und bei einer freundlich formulierten Frage, hat mir bisher jeder Pfleger eine kompetente Antwort gegeben. Hier wird uns bewusst wie klein unsere Welt ist und wie der WWF Deutschland regelmäßig berichtet, wie wichtig Umwelt- und Klimaschutz ist, um schwächere Lebewesen zu schützen.